„Wege gehen“
…ist der Titel des Gottesdienstes zum Buß- und Bettag, den wir wie jedes Jahr in der Apostelkirche in Hannover begehen.
Uns hat die mögliche Vielfalt der Wege inspiriert, die gegangen werden können.
Sich für einen Beruf zu entscheiden, ist ein wichtiger Schritt und der Anfang der Gestaltung eines Lebenswegs, mit allen Verantwortlichkeiten, Identifikationen und Einsatz in den Aufgaben.
Wer sich für eine Laufbahn in der Polizei entschieden hat, übernimmt Verantwortung für den Erhalt der Sicherheit in dem speziellen eigenen Einsatzbereich und hat sich verpflichtet, die Verfassung des Landes zu achten und Missachtung dieser zu verfolgen.
In der hierarchischen Polizei gibt es viele verschiedene Möglichkeiten der Entwicklung und Veränderung der polizeilichen Aufgaben, die auch immer wieder zu persönlichen Herausforderungen führen. Dazu gehört sich stetig zu reflektieren und zu hinterfragen, ob der gewählte Weg immer noch der richtige ist und ob auch die Anforderungen und Erwartungen an die Mitarbeit im Polizeivollzugsdienst noch mit dem eigenen Lebensweg vereinbar sind. Können die Kolleginnen und Kollegen noch immer auf eine uneingeschränkte Unterstützung vertrauen?
Vieles hat sich in den letzten Jahren verändert und Veränderungen wird es weiterhin geben. Diese Herausforderungen müssen sich alle annehmen, um einen gesunden guten Weg für sich zu finden, egal in welcher Situation man sich gerade befindet. Denn gerade in der heutigen Zeit ist es umso wichtiger, sich der Richtung der Wege bewusst zu sein oder zu werden, damit ein hoffentlich friedvolles und erfüllendes Ergebnis dabei herauskommt.
Auch in dem Wort „bewegen“ findet sich das Wort Weg wieder.
Bewegung, Gedanken bewegen, sich bewegen, etwas bewegen, deutet auf Veränderung, auf neue Wege hin.
Gedanken bewegen mich - was bin ich bereit zu geben und was erwarte ich als Gegenleistung?
Gedanken bewegen mich - bleibe ich auf meinem bisherigen Weg oder welchen Weg möchte ich stattdessen einschlagen?
Gedanken bewegen mich - ist Führung etwas für mich oder sollte ich es lieber lassen?
Gedanken bewegen mich - bin ich mutig und kann selber auch vertrauen auf die Unterstützung von Kollegen und Kolleginnen, wenn ich mal Missstände anspreche?
Gedanken bewegen mich – Zweifel und Ängste müssen sortiert werden und dürfen nicht zu viel Raum einnehmen, neue Ideen müssen geformt werden.
Gedanken bewegen mich – tut es gut, meine Gedanken auszusprechen?
Gedanken bewegen mich – kann und will ich mir Hilfe bei diesen Gedanken holen?
Die Fragen auf diese Antworten finden sich oft in einem selbst, es Bedarf vielleicht nur manchem unterstützendem Gespräch. Gerne unterstützen wir und stehen für bewegende Gespräche zur Verfügung.
Herzliche Grüße
Melanie Neubert und Heike Rohdenburg