Impuls

Liebe Leserinnen und Leser

Die Menschen in Deutschland haben einen Grund zum Feiern. Am 23. Mai vor 75 Jahren trat das Grundgesetz in Kraft. Seitdem ist es die verfasste Grundlage eines Miteinanders und Zusammenlebens in unserem Land.

Die Väter und Mütter des Grundgesetzes hatten noch die Geschehnisse des Dritten Reiches vor Augen und wollten verhindern, dass sich solche Verbrechen an der Menschlichkeit noch einmal wiederholen.

Daher beginnt das Grundgesetz ganz bewusst mit den Grundrechten. Die Würde des Menschen wird an erster Stelle genannt. Sie zu schützen ist Aufgabe des Staates und jedes Einzelnen. Alle Menschen besitzen diese Würde. So kommt Gott ins Spiel, denn die Würde wird dem Menschen nach christlicher Überzeugung von Gott verliehen. Jeder einzelne Mensch ist damit wertvoll. Das Grundgesetz will allen Menschen diese Würde garantieren. Aus dem Gebot der Nächstenliebe ist jeder einzelne Christ von Gott beauftragt, die von Gott geschenkte Würde anderer Menschen zu schützen. Das gilt nicht nur für Freunde oder die Familie, sondern für alle Menschen, auch die Benachteiligten, die Schwächeren oder die Nicht-Gläubigen.

In Artikel 4 des Grundgesetzes wird die Glaubensfreiheit zugesichert. Damit kann jeder Mensch frei entscheiden, was er glauben will oder auch nicht. So darf ich meinen christlichen Glauben leben oder auch frei von jeglichen Glauben sein. Beides wird vom Grundgesetz geschützt.

Wenn die Polizistinnen und Polizisten in Niedersachsen ihren Diensteid ablegen, beziehen sie sich zuerst auf das Grundgesetz.

Die Kirche kann sich darüber freuen, dass viele christliche Ideale wie Freiheit, Gerechtigkeit, Verantwortung und Solidarität sich der Staat des Grundgesetzes zu eigen gemacht hat. So bleiben Christen als Teil der Gesellschaft herausgefordert, sich für Demokratie und Rechtsstaat einzusetzen, denn wir wissen: Je mehr Menschen wählen gehen, umso stärker wird die Demokratie.

Machen wir doch dem Grundgesetz ein Geburtstagsgeschenk: Wir beteiligen uns und gehen am 9. Juni zur Wahl, um das Miteinander in Europa zu gestalten. Und zwar im Bewusstsein unserer Verantwortung vor Gott und den Menschen, so wie es in der Präambel des Grundgesetzes steht.

Marcus Christ

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